Piazza Navona – Auch heute noch der Ort für Künstler und Gaukler
- Nicole Fritz
- 31. Okt. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Mai 2020
Mit den ersten Touristen am Morgen kommen auch die Maler, Artisten und Musikanten. Die Piazza Navona füllt sich und wird zu einer Bühne – ein Spektakel, dass man am besten aus einem der umliegenden Cafés beobachtet.

Fast wie in vergangenen Zeiten als Kaiser Domitian 85 n. Chr. ein Stadion für Athleten errichtete – ganz nach griechischem Vorbild. Auch wenn die Kämpfe nicht ganz so populär waren wie die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum fanden sie mindestens bis ins 4. Jahrhundert regelmäßig statt. Noch heute können Teiles des Stadions besichtigt werden.
Die vielen Baummaßnahmen haben der ovalen Form der Arena bis heute nichts anhaben können.

Wo früher Läufer ihre Bahnen zogen, schlendern heute Touristen und Einheimische über den Platz und bestaunen die barocke Pracht. Diese ist erst im 17 Jahrhundert entstanden, als das Familienanwesen zum „Palazzo Pamphilj“ ausgebaut wurde, die Kirche Sant´ Agnese neu errichtet und zwei der drei Brunnen gebaut wurde.


Die Piazza Navona wurde ein Platz des Volkes. Während an den Wochentagen buntes Markttreiben herrschte, wurden an den Wochenenden die Abflüsse verstopft und der Platz geflutet. Neben organisierten Wasserspielen, konnte die Bevölkerung sich im „städtischen Freibad“ von der Hitze abkühlen.

Der Platz wurde von bedeutenden Baumeistern geschaffen. Und wie immer, wenn es um berühmte Persönlichkeiten und in diesem Fall erbitterte Rivalen geht, umhüllen sie Legenden und Geschichten.
Ob war oder falsch, im italienischen gibt es ein wunderschönes Sprichwort, was hier äußerst treffend ist:
“Se non è vero, è ben trovato.” – “Wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden.” (Giordano Bruno)
Immer wieder sind die Figuren des Vier-Ströme Brunnen Thema. Warum die Verkörperung des Rio de la Plata eine abwehrend erhobene Hand gegen die Kirche Sant’Agnese in Agone hat oder der Kopf des Nil Gottes verhüllt ist.
Der Legende nach liegt es an den verstrittenen Baumeistern. Die Kirche wurde von Berninis ehemaligem Schüler erbaut – Francesco Borromini, der schon bald ein Rivale wurde. Gianlorenzo Bernini war mit dem Brunnen betraut worden. Bernini hatte nur Spott für seinen Rivalen übrig, vor allem nachdem Borromini die Arbeit im Petersdom hinwarf. Mit der abwehrenden Haltung seiner Brunnenfiguren wollte er diesem Ausdruck verleihen. Borromini war daraufhin so erbost, dass er die Statue der heiligen Agnes von Rom an den rechten Glockenturm so aufstellen ließ, dass sie geradewegs am Brunnen vorbei schaut.
Auch wenn die Jahrenzahlen belegen, dass die Geschichte sich so nicht zugetragen haben kann, ist sie es doch wert als Legende erzählt zu werden.
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