Fontana di Trevi – der wohl berühmteste Brunnen Roms
- Nicole Fritz
- 6. Nov. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Der gewaltige Brunnen in Form eines dreitorigen Triumphbogens ist in die Fassade des Palazzo Poli integriert worden und wirkt mit seiner Größe auf dem kleinen Platz etwas deplatziert. Jeden Tag kommen tausende Touristen auf diesen kleinen Platz, um den wohl berühmtesten Brunnen der Welt zu bestaunen. Mir verschlägt es regelmäßig den Atem, wenn man aus den kleinen umliegenden Gassen auf den überfüllten Platz gelangt. Mit etwas Glück kann man einen Blick auf den imposanten Oceanus erhaschen, der mit zahlreichen Meerespferden und anderen Fabelwesen den Mittelpunkt des Brunnens bildet.
Viel Schöner ist es, den Brunnen ganz früh morgens oder nachts zu besichtigen. Hier hat man ihn fast für sich alleine. Durch den leichten Anstieg des Platzes kann man die Szenerie in Ruhe aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten und genießen.

Den Namen verdankt der Brunnen der Tatsache , dass im alten Rom drei Straßen auf dem Platz zusammentrafen. Aus „tre vie“ wurde schließlich Trevi.
Berühmt wurde der Brunnen knapp 200 Jahre später im Jahr 1960 durch Fellinis Film „La Dolce Vita“ als Anita Eckberg nachts ein Bad im Brunnen nahm und Marcello Mastroianni ihr folgte – aber erst nachdem er seine Schuhe ausgezogen hat. Eine tolle Filmszene.
Einem anderen Film hat der Trevi Brunnen seinen Ruf als Wünsche-Brunnen zu verdanken. Durch den Film „ 3 Münzen im Brunnen“ wurde das Ritual des Münzwurfs populär. Der Legende nach kommt jeder nach Rom zurück, der eine Münze über seine Schulter in den Brunnen wirft. Zwei Münzen sollte werfen, wer sich in einen Italiener verlieben möchte und ganze drei, wenn er ihn auch noch heiraten will.

Weil jedes Jahr Millionen von Touristen dem Mythos Glauben schenken, kommt hier ein Vermögen zusammen. In 2013, dem Jahr vor der Restaurierung, waren es ca. 1,2 Millionen Euro. Die Caritas freut sich. Denn an sie wird das Geld übergeben, um die Notunterkünfte und Suppenküchen zu finanzieren.
Während früher die Münzen noch von den Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes aus dem Becken gefischt wurden, erledigt das heute ein Unterwasserstaubsauger. Bei rund 30 Säcken täglich eine feine Sache.
Im Juni 2014 wurde dem Brunnen das Wasser abgedreht – 16 Monate Restaurierungsarbeiten standen bevor, finanziert vom Modeunternehmen Fendi.
Um die Touristen nicht ganz zu vergrämen kamen die Römer auf eine pfiffige Idee. Der Bauzaun wurde eine Plexiglas Absperrung mit Bildschirmen, die die Liebeszene aus “La Dolce Vita” zeigten. Gleichzeitig verwandelten sie die Baustelle selbst in einen Laufsteg, der über dem Trevi Brunnen verlief. So konnten die Besucher näher als je zuvor Oceanus und Co bewundern. Was für ein Spektakel.
Fendi selbst machte Werbung in eigener Sache, als Karl Lagerfeld seine Models bei einer Schau für das italienische Modehaus über den legendären Brunnen in Rom schickte.
Im November 2015 wurde der Brunnen wieder eröffnet. Ganz nach dem Mythos des Brunnens warfen Silvia Fendi Venturini, Pietro Beccari und der oberste römische Denkmalpfleger Claudio Parisi Presicce eine Münze über die Schulter ins Becken. Seitdem strahlt der Brunnen schöner denn je.
Wenige Meter entfernt – in der Vicolo del Puttarello – ist beim Bau eines Kinos ein Teil der Acqua Vergine, die den Trevi Brunnen speiste, ausgegraben worden. Heute kann man den Komplex unter dem Namen Città del Acqua besichtigen. Dazu mehr in meinem nächsten Beitrag.
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